Setzungsrisse

Das Foto zeigt ein Gebäude im Baden-Württembergischen Ort Staufen. Hier handelt es sich um einen Hebungsriss – also das Gegenteil des Setzungsrisses. Diese sind sehr wahrscheinlich entstanden, als im Jahr 2007 Geothermiebohrungen vorgenommen worden sind. In der Folge kam Wasser mit Gipsschichten in Kontakt, die seither durch Quellen des Gipses den Ort anheben und für teilweise massive Schäden sorgten.

Das Foto entstand 2019. Besonders stark beschädigte Häuser mussten teilweise wegen Einsturzgefahr abgerissen werden. Die meisten Gebäude mit starken Beschädigungen wurden inzwischen saniert.

Setzungsrisse 

Sind Risse im Mauerwerk von Gebäude vorhanden, dann sind das Setzungsrisse – so heißt es überwiegend im allgemeinen Sprachgebrauch. Tatsächlich gibt es aber eine Vielzahl von Gründen, die zu Rissen in Gebäuden führen können. Der Setzungsriss ist einer davon. Bei der Mehrzahl von Rissen handelt es sich aber nicht um Setzungsrisse.

Wie gefährlich sind Risse in Wänden?

Diese Frage kann nicht einfach und pauschal beantwortet werden. Es kommt vielmehr auf den Einzelfall an. In erster Linie sollte man herausfinden, was die Ursache für den Riss ist, um die Ursache abzustellen. Grundsätzlich können Risse lebensbedrohend sein. Die Mehrzahl von Rissen ist unbedenklich.

Was ist ein Setzungsriss?

Setzungsrisse entstehen beispielsweise dann, wenn verschiedene Gebäudeteile auf jeweils einem eigenen Fundament gegründet sind. Etwa bei einem Anbau, oder bei Verwendung von Einzelfundamenten. Setzt sich in der Folge ein Anbau stärker, als das Haupthaus, entsteht ein Setzungsriss. Der Setzungsriss ist dadurch gekennzeichnet, dass der Riss durch den Putz und den Stein geht.

Wie entstehen ansonsten Risse in Gebäuden?

Wird ein Haus errichtet, dann kommen für das Mauerwerk verschiedene Materialien in Betracht. In der Regel werden auch verschiedene Materialien verwandt. Das liegt daran, dass verschiedene Materialien eben verschiedene physikalische Eigenschaften mit sich bringen. Kommt es bei einer Außenwand heute besonders darauf an, dass die Wand gute Wärmedämmeigenschaften hat, sieht das bei einer Trennwand zwischen Reihenhäusern ganz anders aus: Hier steht der Schallschutz im Vordergrund.

Das eine perfekte Material für Wände, dass alle gewünschten Eigenschaften aufweist, gibt es leider nicht. Während guter Schallschutz beispielsweise durch schweren, massiven Kalksandstein gewährleistet wird, muss der Stein für das Außenmauerwerk ganz andere Eigenschaften haben. In Frage kommen beispielsweise porosierte Hochlochziegel oder Porenbetonsteine.

Diese verschiedenen Steine werden auf ganz unterschiedliche Weise hergestellt. Porosierte Hochlochziegel werden bei hohen Temperaturen gebrannt. Kalksandsteine bestehen im Wesentlichen aus Kalk und Sand, wie der Name schon sagt. Kalk und Sand mit Wasser gemischt, anschließend in Form gepresst und dann unter Wasserdampfdruck gehärtet.

Das bedeutet, dass diese Steine mit völlig unterschiedlichem Feuchtegehalt auf der Baustelle ankommen. Im Verlauf der Zeit schwinden Steine durch den Verlust von Wasser. Dieses Schwinden findet bei porosierten Hochlochziegeln in weitaus geringerem Maße statt, als bei Kalksandsteinen. In der Folge können Risse auftreten.

Fragen Sie auf jeden Fall einen Sachverständigen oder Statiker, wenn Sie Risse entdecken, bei denen Sie Bedenken haben.