Trinkwasserleitungen wurden bis 1973 häufig aus Bleileitungen hergestellt. Neben Blei wurden Wasserleitungen auch damals schon aus Kupfer und / oder verzinktem Stahlrohr hergestellt. Bei Erwerb eines Altbaus sollten Sie daher stets ein Auge auf die Wasserleitungen haben.
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Wie erkennt man Bleileitungen?
- Bleirohre haben keine Schraubverbindungen, wie sie bei Stahlrohren üblich sind. Blei wurde gelötet. Diese Lötstellen sind gut erkennbar. Auf dem Foto im Beitrag sehen Sie eine Bleileitung mit einer wulstigen Lötstelle. Diese wulstige Lötstelle finden Sie bei keiner anderen Wasserleitung.
- Für Kupferleitungen gibt es Winkelstücke. Oder der Klempner stellt seine Bögen selbst her durch Biegen des Rohres mithilfe einer speziellen Biegezange. Bei Bleileitungen war es nicht möglich, solche exakten Bögen herzustellen. Bleileitungen erkennen Sie daran, dass Bögen mit einem deutlich größeren Radius ausgebildet sind, als bei Kupferleitungen. Auch dies ist auf dem Foto im Beitrag gut erkennbar.
- Bleirohre sind an ihrer graumatten Färbung erkennbar. Außerdem sind Bleileitungen weicher als Kupfer- und Stahlrohre. Kratzen Sie an der Oberfläche der Leitung ist die Leitung dort silbrig glänzend.
- Nutzen Sie einen metallischen Gegenstand und klopfen damit gegen ein Bleirohr. Es ertönt dann ein dumpfes Geräusch.
Wie gefährlich ist Blei im Trinkwasser?
Grundsätzlich ist die Aufnahme von Blei auch in geringen Mengen gesundheitsschädlich. Sofern die seit 2013 geltenden Grenzwerte nicht eingehalten werden, müssen Bleileitungen entfernt werden. Bei Wasser, das durch Bleileitungen fließt, dürften die Grenzwerte in der Regel überschritten sein.
Wasser aus Bleileitungen sollte nicht als Trinkwasser oder zur Zubereitung von Speisen verwandt werden. Das gilt auch dann, wenn nur noch ein kleiner Teil des Leitungssystems aus Bleileitungen besteht.
Unabhängig von der Gesundheitsgefährdung gibt es aber auch technische Gründe, diese Leitungen restlos zu entfernen. Die Haltbarkeit von Bleileitungen der Kupferleitung deutlich unterlegen. Grade an oft anzutreffenden Übergängen zwischen Blei und anderen Materialien kommt es zu Wasserschäden.
Welchen Einfluss haben Bleileitungen auf den Immobilienwert?
Bei der Erstattung eines Verkehrswertgutachtens findet obligatorisch ein Ortstermin zur Besichtigung des Bewertungsobjektes statt. Dabei wird eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Bestandteil dessen ist auch die Feststellung der Art und Qualität der Leitungssysteme. Allein die Tatsache, dass Bleileitungen viele Jahre alt sind, führt bei der Immobilienbewertung zu einem Wertabschlag. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie Bleileitungen in Ihrem Haus haben, dann sollten diese entfernt werden. Aus gesundheitlichen Gründen. Aus technischen Gründen. Und weil ein erneuertes Leitungssystem den Wert Ihres Hauses steigert.